Wenige Wochen vor seinem 88. Geburtstag ist der langjährige DKP-Vorsitzende Herbert Mies am Freitag in seiner Geburtsstadt Mannheim verstorben. Im faschistischen Deutschland weigerte er sich, Reserveoffiziersanwärter zu werden, und flog von der Lehrerbildungsanstalt. Nach dem Krieg wurde er Funktionär in der KPD. Als diese 1956 verboten wurde, begann für ihn der »lange Marsch aus der Illegalität«, wie er in seinen Erinnerungen »Mit einem Ziel vor Augen« (Edition Ost 2009) schrieb. »Ohne die Unterstützung aus der DDR« wäre die Gründung der DKP im Jahr 1968 unmöglich gewesen, heißt es darin auch. »Die DDR war nach unserer Lesart der fortschrittliche Teil Deutschlands, wir seine Brückenköpfe im Westen.« Kurz vor Weihnachten 1989 trat Mies von seinen Parteiämtern zurück. (jW)