11.01.2014 / 0

Wir drucken, wie sie lügen

Erstes Podiumgespräch auf der Hauptbühne: junge Welt-Autorin Karin Leukefeld, Redakteurin Freja Wedenborg von der dänischen Tageszeitung Arbejderen, der ehemalige Geheimdienstmitarbeiter Anders Kaergaard, ebenfalls aus Dänemark, sowie Rainer Rupp, der einst als Kundschafter für die DDR im NATO-Hauptquartier arbeitete, diskutieren über die »Vierte Gewalt« und ihren Umgang mit Kriegen.

Medien machen Kriege erst möglich, ob »internationaler Terrorismus« oder »Schurkenstaat«, ob »Kreuzzug« oder »nationale Sicherheit« - es regiert die Fälschung. Und die ist nicht immer offensichtlich. Der heutige Berichterstatter der Mainstream-Medien ist in die Kampfhandlungen »eingebettet«. Bilder und Texte werden zensiert, vom Militär wie auch vielen Medienhäusern. Lange bevor der Reporter seine Arbeit beginnt, wird die Bevölkerung auf den Krieg eingestimmt.

Was können Medien erreichen? »Wir gehen nicht nur von Skandal zu Skandal, sondern publizieren die ganze Geschichte«, sagte Freja Wedenborg über die Veröffentlichung des Schicksals von Anders Keargaard in der dänischen Zeitung Arbejderen.

Die Berichterstattung über den Einsatz im Irak unter dänischer Beteiligung offenbarte so die gesamte Lüge des Krieges. Die Geschichte wurde schließlich in allen Medien Dänemarks übernommen, die dänische Armee reagierte mit Leugnung des Vorgangs.

Daß es endlich einmal einen Whistleblower in der Bundeswehr gibt, darauf hofft Rüdiger Göbel, Mitglied der jW-Chefredaktion. Er solle sich allerdings nicht an Bild oder Spiegel wenden, wo die Kriegspropaganda weitergeführt würde, sondern an jW.

https://www.jungewelt.de/blogs/rlk-2014/302184