17.04.2013 / 0

Kubas Ärzte lassen sich nicht einschüchtern

Volker Hermsdorf, Havanna

Die kubanischen Ärzte und Krankenschwestern in Venezuela werden weiterhin ohne Einschränkung alle Bürger, die um Behandlung bitten, unabhängig von deren politischen Überzeugung, sozialen Herkunft oder anderen Kriterien versorgen. Das erklärte der stellvertretenden Gesundheitsminister der sozialistischen Karibikinsel, Dr. Roberto Gonzáles Martin, am Mittwoch gegenüber der in Havanna erscheinenden Tageszeitung Granma.

Gonzáles teilte außerdem mit, daß die gewalttätigen Angriffe von Anhängern des Oppositionskandidaten Henrique Capriles auf verschiedene Gesundheitseinrichtungen dank des Engagements der dort Beschäftigten keine schwerwiegenden Schäden verursacht hätten. Mittlerweile lägen ihm zahlreiche Berichte vor, daß die Bevölkerung vieler Stadtteile und Orte das medizinische Personal aus Kuba und die von ihm betriebenen Gesundheitszentren vor Anschlägen terroristischer Banden schütze.

Der Vizeminister betonte, daß sein Land mit der Entsendung von Ärzten, Krankenschwestern und technischem Personal nach Venezuela dazu beigetragen habe, daß viele Menschen aus den armen Schichten erstmals in ihrem Leben Zugang zu einer medizinischen Grundversorgung erhalten hätten. Er wies darauf hin, daß in den kubanischen Einrichtungen mittlerweile über 15 000 venezolanische Ärzte ausgebildet worden seien, die zum Aufbau eines solidarischen Gesundheitswesens beitragen.

Die Nachrichtensendung »Noticiero« des kubanischen Fernsehens hatte am Dienstag in ihrer Hauptausgabe um 20 Uhr (Ortszeit) bereits ausführlich über die Einweihung eines neuen Gesundheitszentrums im venezolanischen Bundesstaat Miranda durch Präsident Nicolás Maduro und den kubanischen Botschafter in Venezuela, Rogelio Polanco berichtet. In dem neuen Zentrum werden Ärzte, Krankenschwestern und technisches Personal von der sozialistischen Karibikinsel im Rahmen der von Fidel Castro und Hugo Chávez vor zehn Jahren begründeten Mission »Barrio Adentro« tätig sein und gleichzeitig weiteres venezolanisches Personal ausbilden, das die Arbeit in dieser und anderen medizinischen Einrichtungen später fortführen soll. Venezuelas Präsident Nicolás Maduro erklärte dazu, daß die Beziehungen zwischen Venezuela und Kuba in Zukunft weiter vertieft werden sollen.

https://www.jungewelt.de/blogs/entscheidung-in-venezuela/302093