16.04.2013 / 0

Miami-Contras destabilisieren Venezuela

Volker Hermsdorf, Havanna

Ultrarechte Contras heizen von Miami aus die gewalttätigen Ausschreitungen faschistischer Banden in Venezuela kräftig an. Ein Beispiel dafür lieferte am Dienstag vormittag (Ortszeit) die Tageszeitung »Nuevo Herald«, das Sprachrohr der Reaktion im US-Staat Florida.

Das Blatt veröffentlichte auf der Startseite seiner digitalen Internetausgabe ein Foto, das eine kleine Gruppe Vermummter in Caracas zeigt, die ein Foto des gewählten Präsidenten Nicolás Maduro anzünden. Im Text zum Foto heißt es unter der zynischen Überschrift »Venezuela am Rande einer institutionalen Krise« mit leicht erkennbarem billigendem Unterton: »Sympathisanten des Präsidentschaftskandidaten Henrique Capriles verbrennen auf offener Straße in Caracas ein Plakat von Nicolás Maduro«. Während dessen Position als Präsident, in die er am Sonntag vom Volk gewählt wurde, in der Bildunterschrift verschwiegen wird, wird im ausführlichen Artikel etwas später leicht abfällig gespöttelt, daß Maduro »ein ehemaliger Busfahrer« sei.

Weiter zitiert der »Nuevo Herald« den früheren UN-Botschafter Venezuelas, Diego Arria, ebenfalls ein Vertreter des rechten Randes, mit der klaren Drohung, daß Venezuela »eine tiefgreifende Destabilisierung auf allen Ebenen erleben wird, wenn den Forderungen der Opposition und der USA nach erneuter Stimmenauszählung« nicht nachgegeben werde. Mit dem Foto des brennenden Maduro wird den Lesern des »Nuevo Herald« ziemlich eindeutig signalisiert, wie solche Drohungen zu verstehen sind.

https://www.jungewelt.de/blogs/entscheidung-in-venezuela/302086