09.11.2010 / 0

EILT EILT EILT: Castoren in Gorleben eingetroffen

Gorleben. Rund 91 Stunden nach seiner Abfahrt in der französischen Wiederaufarbeitungsanlage La Hague hat der Castor-Transport mit hochradioaktivem Atommüll am Dienstag das Zwischenlager Gorleben erreicht. Gegen 9.47 Uhr traf der von starken Polizeikräften gesicherte Lkw-Konvoi mit den elf Atommüllbehältern im Zwischenlager im niedersächsischen Wendland ein, wie ein AFP-Reporter vor Ort berichtete.

Atomkraftgegner hatten die Reise der Castoren durch massive Blockaden auf Bahngleisen und Straßen erheblich verzögert. Mit einer Gesamtdauer von beinahe vier Tagen war der elfte Castor-Transport von La Hague nach Gorleben der bislang längste überhaupt. Der Zug war am reitagnachmittag in La Hague gestartet und am Montag mit rund einem Tag Verspätung in Dannenberg rund 20 Kilometer westlich von Gorleben eingetroffen. Dort wurden die Behälter für den Straßentransport in das dortige Atommüll-Zwischenlager auf Tieflader umgeladen.

Bis kurz vor der Abfahrt der Castoren in Dannenberg hatte die Polizei auf der Strecke Blockaden von Atomkraftgegnern beseitigt. Vor dem Zwischenlager in Gorleben räumte sie bis zu 4 000 Menschen von der Straße, die dort teilweise 45 Stunden lang in einem Sitzstreik ausgeharrt hatten. Direkt vor der Ausfahrt der Verladestation in Dannenberg entfernten die Beamten einen Lastwagen, in dem sich zwei Greenpeace-Aktivisten fest in einem Betonblock verankert hatten.
(AFP/jW)

https://www.jungewelt.de/blogs/castorproteste-2010/301677