09.11.2010 / 0

Weg für die Castoren ist so gut wie frei

Gorleben/Dannenberg. Nach fast zwei Tagen Blockade von mehreren tausend Atomkraftgegnern vor dem Zwischenlager Gorleben ist der Weg für den Castor-Konvoi aus dem Verladebahnhof Dannenberg so gut wie frei. Letztes Hindernis ist ein LKW, den Greenpeace auf der Straße seit gestern Abend 19.00 Uhr vor dem Bahnhof plaziert hat.

Gegen 7.30 Uhr beendete die Polizei heute die Räumung der Zufahrtsstraße, auf der zeitweise bis zu 4 000 Menschen fast 45 Stunden auf Strohsäcken und Isomatten ausgeharrt hatten. Dabei ging die Bundespolizei zum Teil so ruppig vor, daß die Einsatzleitung per Lautsprecher zur Mäßigung mahnte. Aktivisten der Umweltorganisation Robin Wood, die sich an Seilen über die Zufahrtsstraße gehängt hatten, wurden nach dreieinhalb Stunden gegen 7.30 Uhr von der Polizei mit einem Hubwagen heruntergeholt.

Zuvor hatte die Polizei vor dem Bahnhof Dannenberg nach elf Stunden zwei einbetonierte Aktivisten aus dem Greenpeace-LKW geholt, der als Bierlaster getarnt und mit einer raffinierten Konstruktion in der Straße verankert worden war. Zwei Kernkraftgegner waren im Inneren des LKW so in einer Metall-Beton-Konstruktion befestigt, dass die Polizei den Wagen nicht hätte fortbewegen können, ohne sie zu verletzen. Es dauerte bis 6.15 Uhr, bis die beiden mit Hilfe von Presslufthämmern und Trennschleifern aus dem Beton gelöst waren. Den LKW selbst konnte die Polizei zunächst nicht entfernen.
(dapd/jW)

https://www.jungewelt.de/blogs/castorproteste-2010/301672