05.11.2010 / 0

»Unser Ziel ist nicht die Polizei, sondern die Schiene«

Kampagne „Castor Schottern" will keine Scharmützel mit Ordnungshütern


Zahlreiche Atomkraftgegner wollen am Sonntag mit der erprobten Fingertaktik zur Schienenstrecke zwischen Lüneburg und Dannenberg gelangen, um Schottersteine aus dem Gleisbett zu entfernen. 1700 Gruppen Organisationen und Einzelpersonen unterstützen mit ihrer Unterschrift die Absichtserklärung, auf diese Weise den Atommülltransport nach Gorleben zu verhindern – trotz Strafandrohung durch die Staatsanwaltschaft Lüneburg. Sprecher der Kampagne „Castor Schottern" machten am Freitag deutlich, daß sie nicht auf Eskalation aus sind. Ihr Ziel sei nicht die Polizei, sondern die Schiene. „Wir werden uns jedoch nicht von Polizeibarrieren aufhalten lassen, sondern diese durchfließen und überwinden", so einer der Pressesprecher der Kampagne, Tadzio Müller. „Wir werden die Schiene erst wieder verlassen, wenn wir sie für den Castor unbefahrbar gemacht haben." Pressesprecherin Sonja Schubert sagte zur Rolle der Ordnungshüter: „Die Polizei wird zum Vollstrecker von privaten Konzerninteressen gemacht. Denn für den Atommüll sind E.ON, EnBW, RWE und Vattenfall verantwortlich, die mit ihren bereits abgeschriebenen Atomkraftwerken noch mehr Profite machen wollen."

(clw)
https://www.jungewelt.de/blogs/castorproteste-2010/301555