02.06.2007 / 0

Großdemonstration gestartet

Rostock - Zehntausende Globalisierungsgegner haben sich um 12 Uhr zu den Auftaktkundgebungen der Großdemonstration unter dem Motto «Gegenwind für G8 – eine andere Welt ist möglich» versammelt. Gegen 13.00 Uhr setzte sich die Demonstration linker, gewerkschaftlicher, friedensbewegter und kirchlicher Gruppen in Richtung Stadthafen in Bewegung.

Am Rostocker Hauptbahnhof sagte die brasilianische Menschenrechtlerin Nancy Cardoso Pereira vor mehreren tausend G8-Gipfelgegnern, das westliche Zivilisationsmodell basiere auf der Ausbeutung der Menschen und der Natur. «Der globalisierte Kapitalismus hält sich durch die Macht von Kriegen, von Ausbeutung und Demütigung am Leben», fügte sie hinzu. Die Demonstrationsteilnehmer forderte sie auf, die Welt zu verändern und um Land, Wasser und Saatgut in Afrika, Lateinamerika und Asien zu kämpfen. Auf der zweiten Auftaktveranstaltung am Schutower Kreuz sagte die polnische Arbeitslosen-Aktivistin Ewa Hinca laut Redemanuskript, die Politik der reichsten Länder lege der ganzen Welt ein «globalistisches System der Ausbeutung und Vernichtung der Menschenrechte auf». Die wichtigste Aufgabe sei, Arbeit und Menschenrechte zu sichern.

Für Unruhe unter den Demonstrationsteilnehmern sorgten Berichte, daß nach dem Verbot der Demonstration der rechtsextremen NPD in Schwerin mehrere Busse von dort auf dem Weg nach Rostock seien. Dies wurde inzwischen aber von einer Sprecherin der Demo-Organisatoren sowie von einem Polizeisprecher dementiert.

Der am Hauptbahnhof beginnende Demonstrationszug wird von 70 Großpuppen angeführt. Gegen 16.00 Uhr soll die Abschlußkundgebung am Rostocker Stadthafen beginnen.

(AFP/jW)

https://www.jungewelt.de/blogs/g8/301039