22.11.2016 / Betrieb & Gewerkschaft / Seite 15

Abkommen für Baustellen in Katar

Doha. Tausende Beschäftigte auf den Baustellen für die Fußballweltmeisterschaft der Herren 2022 in Katar können mittlerweile zumindest ein wenig auf Arbeitsschutz hoffen. Der Internationale Baugewerkschaftsverband BHI und das katarische WM-Planungsgremium legten am vergangenen Dienstag mit einem Abkommen die Grundlagen für gemeinsame Inspektionen, wie die Industriegewerkschaft Bauen, Agrar, Umwelt (IG BAU) in Frankfurt am Main berichtete. »Bisher ist es nur undercover gelungen, sich hier Baustellen anzuschauen, die mit der WM zu tun haben. Jetzt können wir das offiziell machen«, sagte BHI-Vizepräsident Dietmar Schäfers. Die Vereinbarung gilt für Firmen aus Ländern, in denen der BHI vertreten ist. Gewerkschaften und die Menschenrechtsorganisation Amnesty International hatten die Bedingungen für ausländische Arbeiter auf den WM-Baustellen in Katar in der Vergangenheit scharf kritisiert. Mindestens vier Menschen sind bereits bei den Bauarbeiten ums Leben gekomen. Vom letzten Todesfall wurde im Oktober berichtet. »Wir versuchen es hinzubekommen, dass die FIFA ihre Vergaberegeln ändert, dass die WM-Bewerber also schon im Bewerbungsverfahren darlegen müssen, wie sie die Arbeitsrechte der auf den Baustellen Beschäftigten absichern wollen«, sagte Schäfers. Auch mit dem neuen DFB-Präsidenten Reinhard Grindel wolle er Kontakt aufnehmen. (dpa/jW)

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