17.08.2016 / Feuilleton / Seite 11

Frei.Wild hören auf

Die Rechtsrockband Frei. Wild hat auf ihrer Home­page mitgeteilt: »Wir hören auf.« Nach einigen Konzerten Ende Dezember gehe es »erst mal in den Hintergrund«, raunten die Musiker. »15 wundervolle Jahre« lägen hinter ihnen. Im April waren die Helden der rechten Szene mit einem Echo in der Sparte Rock/Alternative National ausgezeichnet worden. Zwei Jahre zuvor waren die Nationalchauvinisten nach massiven Protesten noch von der Echo-Nominierungsliste gestrichen worden. Stolzer als auf seine Vergangenheit bei der Nazirockband Kaiserjäger war Frontsänger Philipp Burger immer auf seine Heimat: »Südtirol, deinen Brüdern entrissen, schreit es hinaus, lasst es alle wissen. Südtirol, du bist noch nicht verlor’n. In der Hölle sollen deine Feinde schmor’n«, heißt es beispielhaft im Frei. Wild-Song »Südtirol«. Wenn das Quartett sich nun zurückzieht, um »Dinge zu wagen«, sind das vier Gründe mehr für antifaschistische Wachsamkeit. (dpa/jW)

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