28.05.2016 / Geschichte / Seite 15

Anno … 22. Woche

1906, 31. Mai: In Madrid verübt der Anarchist Mateo Morral Roca ein Attentat auf den spanischen König Alfons XIII. und seine Frau Victoria Eugénie. Er scheitert. Am Tag der Hochzeit des Königspaares wirft Morral eine als Blumenstrauß getarnte Bombe auf deren Kutsche, während diese im Stadtzentrum durch ein Spalier von Zuschauern fährt. Der Sprengsatz verfehlt sein Ziel, tötet jedoch fast dreißig Umstehende und verletzt an die hundert. Morral begeht kurz nach seiner Verhaftung am 2. Juni Suizid.

1941, 31. Mai: Im von der deutschen Wehrmacht besetzten Athen erklimmt der Antifaschist Manolis Glezos die Akropolis und reißt zusammen mit Apostolos Sandas die dort gehisste Hakenkreuzfahne herunter. Glezos und Sandas werden in Abwesenheit zum Tode verurteilt, ersterer 1942 verhaftet und gefoltert. Nach dem Ende des Krieges übernimmt Glezos 1945 die Leitung der kommunistischen Zeitung Rizospastis.

1946, 2. Juni: Nachdem die Kommunistische Partei der Tschechoslowakei aus den Wahlen vom 26. Mai mit 38 Prozent der Stimmen als stärkste Kraft hervorgegangen war, kommt es zur Bildung einer Regierung der Nationalen Front. Ministerpräsident wird der Vorsitzende der KP, Klement Gottwald.

1946, 5. Juni: Die sowjetische Militäradministration in Deutschland (SMAD) erlässt den Befehl Nr. 167. Bereits im Oktober 1945 war die Beschlagnahme des Eigentums des deutschen Staates sowie der NSDAP und aller ihrer Organisationen verfügt worden. Ein Teil dieser Betriebe verblieb zunächst unter Kontrolle der SMAD. Nun gehen diese Betriebe als »sowjetische Aktiengesellschaften« (SAG) ins Eigentum der UdSSR über.

1951, 5. Juni: In der DDR endet die »Volksbefragung gegen Remilitarisierung«. Auf die Frage: »Sind Sie gegen Remilitarisierung und für den Abschluss eines Friedensvertrages mit Deutschland im Jahre 1951?« antworteten 95,93 Prozent der DDR-Bürger, also 12.153.352 Abstimmungsberechtigte, mit Ja.

1961, 30. Mai: In der Dominikanischen Republik fällt Diktator Rafael Molina einem Attentat zum Opfer. Trotz des Tyrannenmordes bleibt das Regime an der Macht. Die meisten der Verschwörer, unter denen sich der spätere Präsident Antonio Imbert Barrera befindet, werden verhaftet und zum Tode verurteilt. Der ältere Sohn Trujillos, Ramfis, übernimmt das Amt seines Vaters.

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