München. Das für Frauen in Saudi-Arabien geltende Fahrverbot kann nach den Worten von Außenminister Adel bin Ahmed Al-Dschubeir nicht religiös begründet werden. »Es handelt sich um eine gesellschaftliche Frage, nicht eine Frage des Glaubens«, sagte Dschubeir vergangenen Freitag bei der »Münchner Sicherheitskonferenz«. Die Gesellschaft seines Landes entwickle sich. 1960 habe es keine Bildung für Frauen gegeben, inzwischen stellten sie 55 Prozent der Studenten. In den USA habe es 100 Jahre gedauert, bis die Frauen wählen durften. »Ich sage nicht: Geben Sie mir 200 Jahre, aber schenken Sie uns etwas Geduld«, sagte Dschubeir. Bislang dürfen Frauen in Saudi-Arabien, anders als in anderen streng islamischen Ländern wie dem Iran, nicht am Steuer eines Kraftfahrzeugs sitzen. (Reuters/jW)