02.10.2015 / Feminismus / Seite 15

Für gerechte »Mütterrente«

Berlin. Sozialverbände und Gewerkschaften fordern eine weitere Angleichung der sogenannten Mütterrente in Ost und West. Die Ungleichbehandlung bei der Anerkennung von Kindererziehungszeiten müsse beendet werden, erklärte der Sozialverband Deutschland (SoVD) am Donnerstag in Berlin. Zudem dürften Mütter, die ihre Kinder vor 1992 geboren haben, nicht benachteiligt werden. Der SoVD, die Volkssolidarität, der Deutsche Frauenrat und Gewerkschaften starten dazu am Samstag eine bundesweite Aktion unter dem Motto »Ihre Unterschrift für eine gerechte Mütterrente«. Die Regelungen dazu waren am 1. Juli 2014 in Kraft getreten. Danach bekommen Frauen (und gegebenenfalls auch Männer) für vor 1992 geborene Kinder einen zusätzlichen Rentenentgeltpunkt gutgeschrieben, wobei das Plus im Osten geringer ausfällt als im Westen. Für alle Mütter, deren Kinder vor und nach 1992 geboren sind, müssten künftig drei Kindererziehungsjahre angerechnet werden, forderte der SoVD. Bislang werden für die Erziehung der vor 1992 geborenen Kinder zwei Jahre, also zwei Entgeltpunkte, angerechnet. Zudem drängen die Verbände darauf, diese Leistung nicht länger aus der Rentenkasse, sondern aus Steuern zu finanzieren. Die Aktion soll am 1. Juni 2016 enden. Dann sollen die Unterschriften Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) übergeben werden. (AFP/jW)

 

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