09.07.2015 / Inland / Seite 1

V-Mann soll zur Lüge gedrängt worden sein

Berlin. Ein Zeuge aus dem NSU-Untersuchungsausschuss Baden-Württemberg hat im Gespräch mit der Wochenzeitung Freitag seine Aussage widerrufen. Der ehemalige V-Mann bestätigte damit die Aussage eines pensionierten Beamten, dass er dem Verfassungsschutz schon 2003 Hinweise auf eine rechte Terrorgruppe namens NSU geliefert habe. Dies hatte der Informant Torsten O. zuvor seit Bekanntwerden des »Nationalsozialistischen Untergrunds« 2011 bestritten. Als Grund dafür gibt er laut Freitag massive Einschüchterungsversuche durch den Geheimdienst an. Der frühere Verfassungsschutzbeamte Günter Stengel hatte sich nach Aufdeckung des NSU an das Bundeskriminalamt gewandt und unter anderem daran erinnert, dass Torsten O. 2003 auch den Namen Uwe Mundlos genannt habe. O. will nun erneut bei der Polizei und im Untersuchungsausschuss in Stuttgart aussagen. (jW)

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