05.02.2015 / Inland / Seite 4

De Maizière gegen Kirchenasyl

Berlin/Hannover. Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU) erntet Kritik für seine Äußerungen zum Kirchenasyl. »Die Worte des Ministers belasten in ungewöhnlicher und überflüssiger Weise das gute Verhältnis zwischen Kirche und Staat«, sagte der hannoversche Landesbischof Ralf Meister am Mittwoch dem Evangelischen Pressedienst. Zuvor hatte sich de Maizière bei einem Treffen der CDU-Spitze mit führenden katholischen Bischöfen am Dienstag in Berlin über das sogenannte Kirchenasyl ausgelassen, berichtete der Spiegel. So soll der Innenminister geäußert haben, er sei »prinzipiell und fundamental« gegen die Praxis.
Das rechtlich nicht anerkannte Kirchenasyl gewährt Schutz in Räumen religiöser Gemeinden. Gerade Flüchtlingen, denen ansonsten eine Abschiebung droht, kommt die Praxis zugute. Der Ökumenischen Bundesarbeitsgemeinschaft Asyl in der Kirche zufolge waren am 9. Januar 200 Fälle von Kirchenasyl mit mindestens 359 Menschen bekannt. (jW)

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