30.01.2015 / Inland / Seite 5

NSU: Nebenkläger wider Willen

München. Im Münchner NSU-Prozess hat ein Zeuge aus der Umgebung der Kölner Keupstraße Vorwürfe gegen einen der mehr als 60 Nebenklageanwälte erhoben. Der Anwalt habe ihn gedrängt, sich der Nebenklage zum Kölner Nagelbombenanschlag 2004 anzuschließen, sagte der Zeuge am Donnerstag. Er habe ihm »ganz deutlich gesagt«, dass er das ablehne. Er sei überrascht gewesen, als er einige Wochen später Post vom Oberlandesgericht (OLG) München erhielt und ihm mitgeteilt wurde, er sei als Nebenkläger zugelassen, so der Zeuge, der vermeintlich ein Knalltrauma erlitten hatte. Auf Nachfrage bei dem Anwalt habe dieser ihm erklärt, er habe gehofft, ihn doch noch als Mandanten zu gewinnen. (dpa/jW)

 

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