Caracas. Nach dem Tod von 35 Häftlingen in Venezuela infolge einer angeblich absichtlichen und unkontrollierten Einnahme hoher Medikamentendosen ist der Direktor des Gefängnisses verhaftet worden. Die Staatsanwaltschaft hat ein Sonderteam aufgestellt, um die Verantwortung der Behörden für die Zwischenfälle in der Haftanstalt Uribana im westvenezolanischen Bundesstaat Lara zu untersuchen, wie die Zeitung El Universal berichtete. Insgesamt hätten 145 der rund 3.000 Insassen nach einem Überfall auf die Kranken- und Arzneistation der Vollzugsanstalt Medikamente und reinen Alkohol geschluckt, teilte der Chef des parlamentarischen Gefängnisausschusses, William Ojeda, am Freitag in Caracas mit. Angehörige der Häftlinge bezweifelten dies, die Mutter eines Insassen sagte der Zeitung El Nacional, ihrem Sohn sei eine »vergiftete Suppe« serviert worden. (dpa/jW)