27.10.2014 / Feuilleton / Seite 1

Linke Lieder gegen Gotteskrieger

Kobani

Mit einem bewegenden Abend in der Werkstatt der Kulturen in Berlin-Neukölln haben die Migrantenorganisation DIDF (Föderation Demokratischer Arbeitervereine) und ihr Jugendverband zusammen mit der SDAJ (Sozialistische Deutsche Arbeiterjugend) am Samstag abend ihre Solidarität mit den Verteidigern der nordsyrischen Stadt Ain Al-Arab (kurdisch: Kobani) bekundet. Die Veranstaltung ist Teil einer bundesweiten Spendenaktion. »Der Feind ist stark«, mahnte Melike Sümbül von der DIDF-Jugend mit Blick auf die von den USA, der Türkei und den reaktionären Golfstaaten unterstützte Miliz »Islamischer Staat« (IS). »Wir müssen die Öffentlichkeit in Deutschland über die wahren Hintergründe der Kämpfe in Kobani und die wahren Hintermänner der IS-Mörderbanden informieren und ihre Solidarität erreichen.« Die Berliner Künstler Cigir Özyurt, Yunus Ceyhan und Gökay Aydemir sorgten mit ihren Songs, darunter eigene Interpretationen von Gedichten des weltbekannten türkischen Dichters Nazim Hikmet, im ausverkauften Saal für Gänsehautfeeling. Subhi Demir (Foto), aus Kobani stammend, spielte auf dem Oud eher Traditionelles. Cemil Qucgiri und Mikail Aslan steuerten ruhige Friedensballaden bei. 6.000 Euro sind zusammengekommen. Das Geld soll den Menschen aus Kobani gespendet werden, die vor der vorrückenden IS-Miliz geflohen sind und notdürftig Unterkunft in der türkischen Grenzstadt Suruc gefunden haben. (rg)

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