27.08.2014 / Inland / Seite 4

Gewerkschaftschef auf Konzernlinie

Cottbus. Ungeachtet aller Proteste hält der Vorsitzende der IG Bergbau, Chemie, Energie, Michael Vassiliadis, an der Braunkohleförderung fest. Ein gleichzeitiger Ausstieg aus der Atomkraft und der Braunkohle sei nicht möglich, sagte der Gewerkschaftschef am Montag in Cottbus beim »Lausitzdialog« mit Betriebsräten und Vertrauensleuten des Vattenfall-Konzerns. Die Braunkohle sichere die Stromversorgung, wenn Wind- und Sonnenenergie ausfielen. Er kritisierte Überlegungen zur Neuregulierung im Emissionshandel mit CO2-Zertifikaten. Dieser Handel müsse kalkulierbar bleiben. Der für Energiefragen zuständige EU-Kommissar, Günther Oettinger, betonte, Kohle bleibe im 21. Jahrhundert weltweit der fossile Energieträger. »In Deutschland noch mindestens bis 2050«, sagte er. Wer einen früheren Ausstieg wolle, melde Deutschland aus der wirtschaftlichen Entwicklung ab.

(dpa/jW)
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