21.06.2014 / Schwerpunkt / Seite 3

Hintergrund: 30 Jahre Widerstand gegen Airportausbau

Monika Lege von der Umweltorganisation Robin Wood bringt es auf den Punkt: »Nach dem Ausbau ist vor dem Ausbau – das ist unsere Erfahrung seit vielen Jahren. Die Bewegung hat in vergangenen Jahrzehnten eindrucksvoll bewiesen, daß sie einen langen Atem hat.« In den 80er Jahren sei Engagement für den Erhalt des Waldes eine starke Motivation des Protests gegen den Bau der Startbahn West gewesen. Damals hatte Hessens Ministerpräsident Holger Börner (SPD) versprochen: »Kein Baum wird mehr fallen.« Dies sei immer wieder gebrochen worden.

Bürgerinitiativen hatten erbitterten Widerstand gegen den Flughafen als »Klimakiller und Ruhestörer« geleistet. Juristische Auseinandersetzungen hatte es gegeben, um den Ausbau zumindest zu verzögern. Wissenschaftler hatten Studien herausgegeben, die den Fluglärm für Gesundheitsschäden wie Bluthochdruck verantwortlich machen. Im August 2003 starteten Aktivisten ein Camp im Wald bei Mörfelden-Walldorf, um gegen den Bau der Wartungshalle für das Großraumflugzeug A380 zu protestieren.

Weitere Aktionen gemeinsam mit lokalen Bürgerinitiativen und Flughafengegnern folgten, so im Mai 2008 die monatelange Besetzung im Kelsterbacher Wald gegen den Bau der vierten Landebahn. Aktuell richtet sich der Protest gegen den Bau des Terminals 3. Im Fokus der Kritik: Bündnis 90/Die Grünen. Aus Sicht der Aktivisten nehmen sie »alle für das Bauprojekt strategischen Posten in der Landesregierung« ein, machten aber »keinerlei Anstalten, den Bau aufzuhalten«. (düp)
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