23.05.2014 / Schwerpunkt / Seite 3

»Jawtex« und andere Manöver

Als Übung einmaliger Größenordnung auf deutschem Boden deklariert die Bundeswehr das heute zu Ende gehende Manöver »Jawtex« (Joint Air Warfare Tactical Exercise), zu deutsch »Gemeinsame taktische Luftkriegsübung«. Unter anderem mit Luftangriffen, -verteidigung und -transport ist »das gesamte Aufgabenspektrum von Luftwaffe, Heer und Marine« im Norden Deutschlands geprobt worden, meldet die Truppe. Das Übungsgebiet erstreckt sich von Ostfriesland über Schleswig-Holstein bis nach Brandenburg und Sachsen-Anhalt. Rund 4500 Soldaten beteiligten sich daran, davon mehr als 800 aus »Partnernationen«. Neben der BRD waren die NATO-Staaten USA, Italien, Niederlande, Frankreich, Slowenien, Griechenland, Türkei und Ungarn vertreten. Zudem nahmen die Nicht-NATO-Mitglieder Finnland, Österreich und Schweiz teil. Nach offiziellen Angaben kostet die Übung deutsche Steuerzahler gut drei Millionen Euro, die anderen Staaten tragen eigene Kosten. Geprobt wurde mit Kampfjets, darunter finnische F-18, türkische F-16, italienische und deutsche Eurofighter. »Deutsche C-160-Transall fliegen mit niederländischen C-130-Herkules; als Kampfhubschrauber kommen österreichische Blackhawk, slowenische und Schweizer Cougar sowie deutsche CH-53, NH-90 und TIGER zum Einsatz«, begeisterte sich die Bundeswehr vorab.

Auch woanders probt die NATO Krieg. Seit Montag läuft ein Großmanöver in Lettland mit 2200 Soldaten, das bis Sonntag andauern soll. Es ist ähnlich wie »Jawtex« auf das Zusammenwirken von Luftwaffe, Heer und Marine ausgerichtet. Unklar ist noch, ob sich die Bundeswehr an dem für Juli in der Ukraine geplanten US-Manöver »Rapid Trident« beteiligen wird. Die Bundesregierung werde dies von der aktuellen Entwicklung im Land abhängig machen, schrieb sie Ende April in einer Antwort auf eine Anfrage linker Abgeordneter. (sb)
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