03.05.2014 / Feuilleton / Seite 13

Kennen Sie Kpop?

Kpop kommt, das hat jetzt sogar der Spiegel gemerkt. Am Samstag spielen B.A.P. (Best Absolute Perfect) in Düsseldorf. Die Karten, die es noch gibt, kosten zwischen 70 und 145 Euro. »Hallyu-Wave« wird die Ausbreitung koreanischer Kultur (Musik, Filme, Küche) auch genannt. Kpop schließt auch Klamotten, Frisuren und Tänze ein. Die männlichen Gruppen singen oft über Mädchen, Liebe und Schmerz, die weiblichen über Liebe, Schmerz und Jungs. Weil auch der Riesenmarkt China bedient wird, gibt es Versionen der Lieder in Mandarin, aber die harten Kpop-Fans in Europa lernen Koreanisch. Und sie frisieren sich, als wollten sie in ein Manga-Comic einsteigen. Die Fans in Südkorea stalken am härtesten, man nennt sie Sasaeng Fans. Eine Besonderheit der ökonomischen Organisation: Im Kpop gibt es keine Plattenfirmen mehr, sondern Agenturen, Entertainments. Sie kümmern sich um alles: suchen die künftigen Idole aus, trainieren sie in Tanz, Gesang, Auftreten, Style und besorgen ihnen Wohnungen – so eine Geburt aus der Kpop-Retorte kann Jahre dauern.Selin Kamburoglu
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