03.01.2014 / Feminismus / Seite 15

Starfußballer im Fettnapf

Stockholm. Der am 25. Dezember erneut zum beliebtesten Sportler Schwedens gewählte Fußballer Zlatan Ibrahimovic hat es offenbar nötig, Kolleginnen als nicht satisfaktionsfähig darzustellen. Zu Weihnachten sorgte der 32jährige mit gönnerhaften Sprüchen über Frauen in seinem Sport für Gesprächsstoff. In einem Interview mit der Zeitung Expressen erklärte der Stürmer des französischen Meisters Paris St. Germain, er finde es vollkommen normal, daß Männer im Fußball mehr Anerkennung bekämen als Frauen, obwohl diese phantastische Dinge erreicht hätten und mehr verdienen sollten. Einen Vergleich mit Schwedens Starstürmerin Lotta Schelin, die ebenfalls in Frankreich, bei Olympique Lyon, engagiert ist, verbat sich Ibrahimovic: »In ganz Europa vergleicht man mich mit Lionel Messi und Cristiano Ronaldo. Nur in Schweden will man meine Verdienste neben die einer Frau stellen.«

Anschließend lästerte er darüber, daß seine Nationalspielerin Therese Sjögran anläßlich ihres Rekordes von 187 Länderspielen leer ausging, während ihr männliches Pendant Anders Svensson anläßlich seines 144. Länderspiels mit einem Auto belohnt worden war. Er könne ja Sjögrans Fahrrad signieren, »dann wird es wieder gut«, meinte Ibrahimovic.

(jW)
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