27.09.2013 / Ausland / Seite 1

»Moderne Sklaverei« im WM-Land Katar

Doha. Schwere Vorwürfe erhebt die britische Tageszeitung Guardian gegenüber Katar, das 2022 die Fußballweltmeisterschaft austrägt. Der Bauboom im Emirat führe zu »moderner Sklaverei«, der schon Hunderte Menschen zum Opfer gefallen seien. Allein zwischen Anfang 4. Juni und 8. August seien 44 nepalesische Gastarbeiter gestorben. Die Hälfte von ihnen starb durch Herzversagen aufgrund von unmenschlichen Bedingungen oder bei Arbeitsunfällen. Bei einem »großen Bauprojekt« für die WM soll gar Zwangsarbeit im Spiel sein. Die Zeitung bezieht sich auf Dokumente der nepalesischen Botschaft. 2,2 Millionen Gastarbeiter würden bis zur WM laut Internationalem Gewerkschaftsbund (IGB) in Katar arbeiten. Zu erwarten seien schlimmstenfalls 600 Todesfälle pro Jahr, wenn die Regierung nicht umgehend handle. (sid/jW)
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