17.09.2013 / Inland / Seite 5

Fliegendes Auge von Piraten gesteuert

Dresden. Angela Merkel war amüsiert, Thomas de Maiziére schaute leicht angesäuert: Eine Drohne krachte am Sonntag auf einer Wahlkampfbühne in Dresden unsanft vor die CDU-Riege. Die Piratenpartei bekannte sich am Montag zum Einsatz des Fluggerätes. Ein 23jähriges Mitglied, das ungenannt bleiben will, hatte die fliegende Kamera gesteuert. Markus Barenhoff, stellvertretender Vorsitzender der Piraten, zu der Aktion: »Ziel des Einsatzes war, der Kanzlerin und Verteidigungsminister de Maizière ein Gefühl dafür zu vermitteln, wie es ist, plötzlich selbst von einer Drohne beobachtet zu werden.« Die Aktion habe mehr Inhalt als jedes CDU-Wahlplakat. Die Polizei war es scheinbar, die die Bruchlandung vor den Füßen der Kanzlerin zu verantworten hat. Denn noch während des Fluges machte sie den Piloten ausfindig. »Eigentlich war eine reguläre Landung der Drohne am Startpunkt geplant, was aufgrund der Festnahme aber nicht möglich war«, sagte der Dresdner.

(jW)
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