06.09.2013 / Ausland / Seite 6

Chilenische Richter entschuldigen sich

Santiago de Chile. Knapp 40 Jahre nach der Machtergreifung von General Augusto Pinochet in Chile haben sich die Richter des Landes bei den Opfern seiner Herrschaft entschuldigt. Es sei die Zeit gekommen, bei den Opfern der Mißhandlung durch den Staat um Vergebung zu bitten, erklärte die chilenische Richtervereinigung am Mittwoch. »Es muß klar gesagt und vollständig anerkannt werden: Das Justizsystem und insbesondere das Oberste Gericht damals versagten in ihrer Rolle als Garanten der grundlegenden Menschenrechte und diejenigen zu schützen, die Opfer der Mißhandlung durch den Staat waren.« Chilenische Gerichte wiesen in rund 5000 Fällen Anfragen nach Hilfe bei der Suche nach Angehörigen ab, die von Geheimdienst und Sicherheitskräften entführt oder ermordet worden waren.
(AFP/jW)
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