30.08.2013 / Feuilleton / Seite 12

Protest gegen »The Wall«

Die Stadionshow »The Wall« des Pink-Floyd-Gründungsmitglieds Roger Waters hat Protest in der jüdischen Gemeinde in Düsseldorf ausgelöst. Eine Woche vor dem Konzert in der Stadt am 6. September rief die Gemeinde zum Boykott auf. »Roger Waters ist ein geistiger Brandstifter, für den es in unserer Stadt kein Forum geben darf«, erklärte Gemeindeverwaltungsdirektor Michael Szentei-Heise am Donnerstag. Mit dem Programm »The Wall« auf Grundlage des gleichnamigen Doppelalbums von Pink Floyd aus dem Jahr 1979 tourt der 69jährige Waters bereits seit vergangenem Jahr durch Europa, Proteste hatte es zuvor schon in Belgien und Österreich gegeben. Jüdische Gemeinden kritisieren, daß Waters in der Show ein aufblasbares Schwein fliegen läßt, auf dem unter anderem das Symbol des Judentums, der Davidstern, zu sehen ist. Für Szentei-Heise wecke das gesamte Bühnenbild »eindeutige Assoziationen an die Reichsparteitage und die Propaganda der NSDAP«. Waters gilt als Kritiker der israelischen Besatzungspolitik gegenüber den Palästinensern. Er betonte, »The Wall« sei gegen Krieg und Faschismus gerichtet. Zudem habe die US-Organisation »Anti Defamation League« erklärt, in der Show keinerlei antisemitische Absicht zu entdecken. (dpa/jW)
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