17.08.2013 / Ausland / Seite 7

Kosovo-Serben gegen Wahlen

Belgrad. Die serbische Minderheit im Kosovo wird mit der für den 3. November geplanten Kommunalwahl das Kernstück der EU-Vermittlung boykottieren. Das berichtete die Belgrader Zeitung Danas am Freitag unter Berufung auf den serbischen Bürgermeister der Gemeinde Zubin Potok im Norden Kosovos, Slavisa Ristic. Der Aufruf der serbischen Regierung, an diesen Wahlen teilzunehmen, sei »ein unmoralisches Angebot«, so Ristic. Eine Wahlteilnahme bedeutete »die formale Anerkennung eines unabhängigen Kosovos« und einen »kollektiven Selbstmord des serbischen Volkes«. Die Kommunalwahl ist zentraler Teil der von der EU vermittelten Aussöhnung zwischen der albanischen Mehrheit und der serbischen Minderheit im Kosovo. Die Serben sollen sich demnach in den fast nur noch von Albanern bewohnten Kosovo einfügen und im Gegenzug eine weit gefaßte Selbstverwaltung bekommen.

(dpa/jW)
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