06.06.2013 / Feuilleton / Seite 12

Diesseits von Eden

Nehmen wir mal an, die jüngste Kusine von Tocotronic hätte ein Stipendium der Siouxsie-and-the Banshees-Stiftung erhalten, weil sie den Wettbewerb »Was ist ein Kunstlied?« gewonnen hat. So oder so ähnlich wirkt Mary Ocher. Geboren in Moskau, aufgewachsen in Tel Aviv und nun in Berlin ansässig, verhackstückt sie Kate Bush und Klaus Nomi zu Postpunk-Electro-Liedermacher-Queerness in Musik, Film und Gedicht. Ocher ist weit vorn, da, wo die wilden Gedanken wohnen. Ihr zweites Album heißt »Eden«, erscheint nächste Woche bei Buback und heute abend tritt sie im Urban Spree auf, Revaler Str. 99, Ostberlin, um 20 Uhr. (jW)

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