Nürnberg. Über 80 Menschen haben am vergangenen Sonnabend ihrer Forderung nach sofortiger Freilassung des dort inhaftierten Antifaschisten Deniz K. Nachdruck verliehen. In einem Redebeitrag wurde der »politische Skandal« thematisiert, daß das »Münchner Oberlandesgericht zwar drei der fünf NSU-Angeklagten von Haft verschont, aber im Fall Deniz – obwohl hier noch auf die Revision des Bundesgerichtshofes gewartet wird – vergangenen Januar die Haftbeschwerde wegen angeblicher ›Fluchtgefahr‹ ablehnte«. Der 20jährige, dem vorgeworfen wird, während einer antifaschistischen Demonstration, am 31. März 2012 in Nürnberg, mit einer zwei Zentimeter starken Fahnenstange auf behelmte und gepanzerte Polizeibeamte eingestochen zu haben, sitzt nunmehr seit über einem Jahr in Untersuchungshaft. Die Staatsanwaltschaft hatte ihm »versuchten Totschlag« in mehreren Fällen vorgeworfen (jW berichtete). Bereits im November des vergangenen Jahres war der junge Mann vom Landgericht Nürnberg zu einer Haftstrafe von zweieinhalb Jahren verurteilt worden, die Anklagevertreter waren jedoch in Revision gegangen, da sie eine höhere Verurteilung erreichen wollten.
(bern)
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