12.02.2013 / Ausland / Seite 1

Kabul gesteht Folter von Gefangenen ein

Kabul. Die afghanische Regierung hat eingestanden, daß in den Gefängnissen des Landes Folter und Mißhandlungen weitverbreitet sind. Zu diesem Ergebnis sei eine von Präsident Hamid Karsai eingesetzte Untersuchungskommission gekommen, erklärte die Präsidentschaft am Sonntag. Zudem sei der Zugang von Gefangenen zu ihren Anwälten »problematisch«. Mögliche Schlußfolgerungen aus dem Bericht wurden in der Erklärung der Präsidentschaft nicht angekündigt. Karsai hatte die Untersuchungskommission eingesetzt, nachdem die UN-Mission in Afghanistan im Januar einen Bericht vorgelegt hatte, nach dem Folter Alltag in Afghanistan sei. Schläge, Elektroschocks, das Aufhängen an den Handgelenken und Drohungen mit sexueller Gewalt seien an der Tagesordnung, hieß es in dem 139 Seiten starken UN-Bericht.

(AFP/jW)
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