10.01.2013 / Inland / Seite 4

WestLB : NRW-CDU will Untersuchung

Düsseldorf. Das milliardenschwere Ende der ehemals größten deutschen Landesbank WestLB wird nach dem Willen der CDU genauer unter die Lupe genommen. Die NRW-Landtagsfraktion will dafür in zwei Wochen die Einsetzung eines parlamentarischen Untersuchungsausschusses beantragen, wie Fraktionschef Karl-Josef Laumann am Mittwoch in Düsseldorf ankündigte. Da die CDU im Parlament über deutlich mehr als die nötigen Stimmen verfügt, gilt das Vorhaben als sicher. Auch die Grünen signalisieren Unterstützung.

Das Kapitel WestLB dürfe nach der Auflösung der Bank nicht unter das »Deckmäntelchen des Schweigens« gelegt werden, sagte Laumann. »Diese Bank hat den nordrhein-westfälischen Steuerzahler eine Menge Geld gekostet.« Neben den bislang entstandenen Kosten für das Land und die nordrhein-westfälischen Sparkassen will die CDU auch den Zustand der Bank vor deren Krise beleuchten. So habe es eine »ganz besonders enge Verbindung« zwischen der WestLB, der SPD und der Landesregierung gegeben, die in Europa »wahrscheinlich einzigartig« sei, sagte der Fraktionschef.

Die WestLB entstand vor mehr als vier Jahrzehnten durch den Zusammenschluß der Landesbank für Westfalen und der Rheinischen Girozentrale und Provinzialbank. Noch vor zehn Jahren galt sie als wichtiges Kreditinstitut – eng vernetzt mit Politik und Wirtschaft an Rhein und Ruhr. Es folgte der dramatische Niedergang, an dessen Ende die Zerschlagung der Landesbank stand.

(dapd/jW)
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