04.01.2013 / Feminismus / Seite 15

Maxie Wander 80

Die DDR-Autorin und Journalistin Maxie Wander wäre am 3. Januar 80 Jahre alt geworden. Die gebürtige Österreicherin starb jedoch schon 1977 an Krebs. 1933 als Elfriede Brunner in eine Wiener Kommunistenfamilie geboren, ging sie mit 17 von der Schule ab, verdiente ihren Lebensunterhalt als Sekretärin, Fotografin, Journalistin und Drehbuchautorin. Von 1958 bis zu ihrem Tod lebte sie mit ihrem Mann, dem österreichischen Schriftsteller Fred Wander, in Kleinmachnow bei Berlin. Das Paar hatte drei Kinder, eine Tochter, die bereits 1968 verstarb, einen Sohn und einen Adoptivsohn.

Berühmt wurde die Autodidaktin durch ihr Buch »Guten Morgen, du Schöne. Protokolle nach Tonband«, in dem DDR-Frauen unterschiedlichster Herkunft und aller Altersgruppen porträtiert werden, die sehr offen und kritisch über ihren Alltag, ihre Wünsche und Träume sprachen. »Das Buch entstand, weil sie (Maxie Wander), erfahren in der Schwierigkeit, zur Sprache zu kommen, andere erleben ließ, daß sie nicht von Natur aus dazu verurteilt sind, stumm zu sein«, schrieb Christa Wolf in ihrem Vorwort. Der Band wurde ein großer Erfolg, 60000 Exemplare wurden allein im Erscheinungsjahr verkauft. Birgit Dahlke schrieb 2001 im Freitag, die Potsdamer Soziologin Irene Dölling habe schon unmittelbar nach Erscheinen der »Protokolle« darauf zurückgegriffen, »um lange schwelende politische Fragen in neuer Schärfe zu stellen«. Das Buch trug maßgeblich zu einer öffentlichen Diskussion um echte Gleichberechtigung in der DDR bei. (jW)
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