29.12.2012 / Geschichte / Seite 15

Anno … 1. Woche

1863, 1. Januar: Die Emanzipations-Proklamation der Regierung Abraham Lincolns tritt in Kraft. Die am 22. September 1862 veröffentlichte Akte erklärt alle Sklaven, die auf dem Gebiet der aufständischen Südstaaten lebten, für frei. Auf Unionsstaaten hatte diese Erklärung keine rechtlich bindende Wirkung. Trotz dieser Einschränkung muß sie als erster, entscheidender Schritt zur vollständigen Abschaffung der Sklaverei in den Vereinigten Staaten von Amerika betrachtet werden. Den Kriegszielen des Nordens verlieh sie eine moralische Legitimation.

1938, 5. Januar: Die faschistische deutsche Regierung bestimmt im Gesetz über die Änderung von Familiennamen und Vornamen, daß jüdische Männer zusätzlich den Namen Israel, jüdische Frauen den Namen Sara führen müssen. Einzelheiten regelt später die Namensänderungsverordnung am 17. August.

1958, 1. Januar: Die von Belgien, der BRD, Frankreich, Italien, Luxemburg und den Niederlanden unterzeichneten Römischen Verträge treten in Kraft. Im einzelnen sind das: der EWG-Vertrag, mit dem die Europäische Wirtschaftsgemeinschaft (EWG) errichtet wurde; der EURATOM-Vertrag, mit dem die Europäische Atomgemeinschaft (EURATOM) gegründet wurde sowie das Abkommen über gemeinsame Organe für die Europäischen Gemeinschaften, das festlegte, daß EWG, EURATOM und die Europäische Gemeinschaft für Kohle und Stahl (Montanunion) eine gemeinsame parlamentarische Versammlung, einen gemeinsamen Gerichtshof und einen gemeinsamen Wirtschafts- und Sozialausschuß haben.

1968, 5. Januar: Alexander Dubcek löst Antonin Novotný als Ersten Sekretär des Zentralkomitees der Kommunistischen Partei der Tschechoslowakei (KPC) ab. Das unter seiner Ägide eingeleitete Reformprogramm sollte den Namen »Sozialismus mit menschlichen Antlitz« erhalten und näherte die CSSR an die NATO-Staaten an. Die Staaten des Warschauer Paktes beendeten durch ihr Eingreifen am 21. August 1968 den »Prager Frühling«.
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