27.11.2012 / Kapital & Arbeit / Seite 1

Teuerung in BRD besonders hoch

Berlin. Die Einkommen in Deutschland müßten 16 Prozent höher sein, wenn Deutschland das EU-weite Inflationsziel von zwei Prozent jährlich eingehalten hätte. Diese These vertrat der Direktor des gewerkschaftsnahen Instituts für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK), Gustav Horn, am Montag in Berlin bei der Vorstellung des jährlichen Arbeitskostenvergleichs der EU-Länder. Die Arbeitskosten in Deutschland seien seit der Einführung des Euro bis 2008 durchschnittlich lediglich um 1,8 Prozent gestiegen seien, während die Zuwächse im Euroraum und in der EU bei 3,0 und 3,6 Prozent gelegen hätten. Im verarbeitenden Gewerbe lagen die Stundenkosten bei 34,30 Euro, bei den Dienstleistungen betrugen sie lediglich 27,50 Euro. Horn führte die Differenz darauf zurück, daß bei Dienstleistern eher schlecht bezahlt würde und es keinen Mindestlohn gebe. (dapd/Reuters/jW)
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