23.10.2012 / Ausland / Seite 6

Attacke auf Kaserne in Guinea-Bissau

Bissau. Die Regierung von Guinea-Bissau hat Portugal einen Umsturzversuch vorgeworfen. Die ehemalige Kolonialmacht, die Gemeinschaft Portugiesischsprachiger Länder (CPLP) und der frühere Ministerpräsident Carlos Gomes Júnior stünden hinter einem Angriff auf eine Kaserne in dem afrikanischen Staat am Sonntag, sagte Kommunikationsminister Fernando Vaz. Die »Strategie« der Attacke sei gewesen, »den politischen Prozeß in Frage zu stellen mit dem einzigen Ziel, Carlos Gomes Júnior wieder an die Macht zu bringen und die Präsenz internationaler Truppen im Land zu rechtfertigen«. Am 12. April hatte in Guinea-Bissau ein Putsch stattgefunden. Das Militär setzte anschließend eine Übergangsregierung ein. Hinter dem Angriff auf die Kaserne von Elitesoldaten nahe des Flughafens von Bissau steckt offenbar Kapitän Pansau N’Tchama, früher selbst Mitglied der Truppe. Er war vergangene Woche nach Bissau aus Portugal zurückgekehrt, wo er nach Angaben aus Sicherheitskreisen seit 2009 eine militärische Ausbildung gemacht hatte. Bei der Attacke am Sonntag wurden mindestens sieben Menschen getötet. (AFP/jW)
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