Tarifverträge zu Weiterbildung und Qualifizierung gibt es noch nicht allzu lange. Ob und wie diese in der betrieblichen Praxis wirken, zeigt eine Studie von Reinhard Bahnmüller und Markus Hoppe von der Uni Tübingen, deren Ergebnisse in der Fachzeitschrift Industrielle Beziehungen dargestellt sind. Die Autoren, die entsprechende Regelungen in der baden-württembergischen Metallindustrie und im öffentlichen Dienst untersucht haben, kommen zu einem ernüchternden Ergebnis. Demnach erhalten die Tarifparteien in beiden Branchen durch die Verträge keinen starken Einfluß auf das betriebliche Weiterbildungsgeschehen. »Sie werden von den Betriebsparteien vielfach übergangen und von den Beschäftigten oft nicht wahrgenommen. Zwischen den Effekten der Qualifizierungsabkommen und der strategischen Bedeutung, die diesem Themen- und Regulierungsfeld zugeschrieben wird, klafft somit eine beträchtliche Lücke.« Dennoch sei mit den Vereinbarungen zumindest ein Einstieg in die tarifliche Gestaltung der Weiterbildung gelungen, der ausgebaut werden müsse. (jW)
»Opel kommt …« So titelt eine Broschüre der Bochumer DKP über die Gründung des örtlichen Opel-Werks im Jahr 1962. Das ursprünglich aus Anlaß des 25jährigen Bestehens erstellte Heft wurde nun, zum 50jährigen, im RuhrEcho-Verlag erneut aufgelegt. Angesichts der Debatten über eine Schließung des Standorts – und der damit unweigerlich verbundenen Konflikte – lohnt ein Blick zurück. Deutlich wird der enge Zusammenhang zwischen Bau der Opel-Fabrik und Zechensterben. Teilweise war die Schließung von Bergwerken in der Ruhrgebietsstadt direkte Folge der Ansiedlung des Autoherstellers.