22.02.2012 / Ausland / Seite 1

Koran-Verbrennung durch NATO-Soldaten

Bagram. Berichte über Koran-Verbrennungen durch NATO-Soldaten haben in Afghanistan wütende Proteste ausgelöst. Tausende Afghanen belagerten am Dienstag den größten US-Stützpunkt in Bagram und warfen Brandsätze, wie ein Journalist der Nachrichtenagentur AFP berichtete. ISAF-Chef John Allen entschuldigte sich bei den Afghanen, ohne aber eine absichtliche Schändung von Koran-Ausgaben durch westliche Soldaten zu bestätigen. Nach Angaben eines Polizisten beteiligten sich mehr als 2000 Demonstranten an den Protesten vor der US-Basis, die rund 60 Kilometer nördlich der Hauptstadt Kabul gelegen ist. Bei den Angriffen wurde eines der Lagertore in Brand gesetzt. Die Demonstranten riefen »Tod den Amerikanern« und »Tod den Ungläubigen«. Sicherheitskräfte schossen von einem Wachturm aus mit Gummikugeln in die Menge, dabei wurden mehrere Demonstranten verletzt. (AFP/jW)
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