25.01.2012 / Inland / Seite 4

Friedrich: Roma zügig abschieben

Berlin. Im vergangenen Jahr haben fast 46000 Menschen in Deutschland Asyl beantragt, wie das Bundesinnenministerium am Dienstag in Berlin mitteilte. Das sind etwa elf Prozent mehr als 2010. Die wichtigsten Herkunftsländer waren Afghanistan (7800 Anträge, +31,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr), Irak (5800 Anträge), Serbien (4600) Iran (3400) und Syrien (2600).

Knapp 7100 bzw. 16,4 Prozent der Schutzsuchenden sei 2011 politisches Asyl gewährt worden, berichtete Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich (CSU). Weitere 2600 Menschen (sechs Prozent) seien vor der Rückführung in ihre Herkunftsländer geschützt worden, weil ihnen dort Todesstrafe, Folter und andere Mißhandlungen drohten.

90 Prozent der Asylsuchenden aus Serbien sind einem Bericht der Süddeutschen Zeitung zufolge Roma. Minister Friedrich sagte dem Blatt, sie seien mehrheitlich nicht als Verfolgte einzustufen. Ihre Anträge würden »zügig abgelehnt, um die Dauer des unrechtmäßigen Aufenthalts in Deutschland« zu minimieren.

(dapd/AFP/jW)
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