20.01.2012 / Schwerpunkt / Seite 3

Neonazis haben Probleme mit Mobilisierung

junge Welt dokumentiert Auszüge einer aktuellen Einschätzung des bundesweiten antifaschistischen »Bündnisses Dresden nazifrei!«

Im Moment verdichten sich die Hinweise, daß die Nazis nach ihren Niederlagen in den letzten beiden Jahren Mobilisierungsprobleme haben. Wir erwarten deshalb, daß am 18. Februar deutlich weniger Nazis nach Dresden kommen als in den letzten Jahren. Damit erhöhen sich unsere Chancen, den Naziaufmarsch ein drittes Mal zu blockieren und endgültig schachmatt zu setzen. Allerdings beobachten wir auch, daß sich ihrerseits mehr Aktivitäten auf den 13. Februar konzentrieren. Klar ist, mit ihrer Doppelstrategie wollen die Nazis erreichen, wenigstens an einem Tag relativ ungestört marschieren zu können.

Für uns steht fest, wir werden uns an beiden Tagen entschlossen den Nazis in den Weg stellen: Am 13. Februar rufen wir zum Mahngang »Täterspuren« auf, der den Mythos der unschuldigen Kulturstadt Dresden in Frage stellt. Danach werden wir unseren Protest aktiv auf die Straßen tragen, auf denen die Nazis marschieren wollen. Wir hoffen, daß ihr also auch am 13. Februar nach Dresden kommt. Auch wenn ein Großaufmarsch immer unwahrscheinlicher scheint, werden wir für den 18. Februar weiterhin zu Massenblockaden mobilisieren. Für uns ist klar, daß wir jeden Aufmarsch verhindern wollen, egal, ob 6000 oder 600 Nazis versuchen durch Dresden zu marschieren. Wir werden mit unserem massenhaften zivilen Ungehorsam ein deutliches Zeichen setzen, gegen das nazistische Verdrehen der Geschichte, aber auch gegen das Einschränken der Bürgerrechte in der sogenannten sächsischen Demokratie. No pasarán!

www.dresden-nazifrei.com
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