06.01.2012 / Kapital & Arbeit / Seite 9

China verringert Exportüberschuß

Peking. Der Außenhandelsüberschuß des »Exportweltmeisters China ist nach Angaben der Führung in Peking im vergangenen Jahr zurückgegangen. Die Differenz zwischen Aus- und Einfuhren habe 2011 »ungefähr 160 Milliarden Dollar« (123 Milliarden Euro) betragen, sagte Handelsminister Chen Deming am Donnerstag laut der offiziellen Nachrichtenagentur Xinhua. 2010 hatte der Überschuß offiziell bei umgerechnet 183,1 Milliarden US-Dollar gelegen.

Das Handelsplus der Volksrepublik ist seit Jahren Ziel heftiger Kritik der Geschäftspartner Chinas, vor allem der USA. Die halten die chinesische Währung für unterbewertet, was Exporte begünstigt. Am Dienstag besucht US-Finanzminister Timothy Geithner Peking; er trifft auch Regierungschef Wen Jiabao.

In ihrem aktuellen Fünfjahresplan bis 2015 hat sich die chinesische Führung das Ziel gesetzt, die Inlandsnachfrage zu stärken und so unabhängiger von den Exporten in die – zur Zeit zum Teil schwächelnden alten Industriestaaten – zu werden. Der Umfang des Handels mit dem Ausland soll aber dennoch weiter kräftig wachsen.

(AFP/jW)
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