31.12.2011 / Geschichte / Seite 15

Anno … 1. Woche

1822, 1. Januar: Im seit dem Fall Konstantinopels unter osmanischer Herrschaft stehenden Griechenland verkündet eine griechische Nationalversammlung in Epidauros die Unabhängigkeit des hellenischen Volkes. Es wird eine provisorische Verfassung beschlossen, in der es heißt: »Da die griechische Nation unter der schaudervollen ottomanischen Herrschaft das höchste drückende und beispiellose Joch der Tyrannei nicht zu ertragen vermocht und es mit großen Aufopferungen abgeschüttelt hat, so verkündigt sie heute (...) ihre politische Existenz und Unabhängigkeit.«

1842, 1. Januar: Nach einem Aufstand gegen die britische Besatzungsmacht in Afghanistan, bei dem auch der leitende Kolonialbeamte William Hay Macnaghten getötet worden war, unterzeichnet Generalmajor William George Keith Elphinstone in Kabul einen Vertrag, in dem ihm der Abzug gewährt wird. Dafür übergibt er einen Teil der Waffen und Vorräte seiner Truppe. Am 6. Januar beginnt der Rückzug der Briten.

1922, 2. Januar: In Rancagua (Chile) beschließt der IV. Parteitag der Sozialistischen Arbeiterpartei den Eintritt in die Kommunistische Internationale und die Umbenennung in Kommunistische Partei Chiles.

1942, 1. Januar: Vertreter von 26 Staaten der Antihitler-koalition signieren in Washington (USA) die Deklaration der Vereinten Nationen. Die Erklärung enthält das Versprechen der unterzeichnenden Länder, ihre gesamten Ressourcen gegen die Achsenmächte und deren Verbündete einzusetzen, miteinander zusammenzuarbeiten und keinen Separatfrieden oder Waffenstillstand mit den Feinden abzuschließen. Weitere 21 Staaten schließen sich bis zum 1. März 1945 dieser Erklärung an.

1957, 5. Januar: US-Präsident Dwight D. Eisenhower verkündet in einer Erklärung (der sogenannten Eisenhower-Doktrin), daß die Vereinigten Staaten mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln – ökonomischen wie militärischen–, prowestliche Regimes im Nahen Osten gegen die Bedrohung des »internationalen Kommunismus« schützen werden. Die sowjetische Nachrichtenagentur TASS kommentiert am 13. Januar: »In der Botschaft des Herrn Eisenhower tönt nicht die Stimme des Friedens, sondern des Krieges.«
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