12.09.2011 / Ausland / Seite 2

Französische Politiker ließen sich schmieren

Paris. Der heutige inoffizielle Afrikaberater des französischen Präsidenten Nicolas Sarkozy hat nach eigenen Angaben dessen Vorgänger Jacques Chirac und dem früheren Regierungs­chef Dominique de Villepin jahrelang Aktenkoffer voller Geld zur Finanzierung von Wahlkämpfen überbracht, die von fünf afrikanischen Staatschefs gestammt haben sollen. In der Zeitung Journal du Dimanche berichtet der Anwalt Robert Bourgi über Geldübergaben in Millionenhöhe zwischen 1997 und 2005. Der derzeitige Außenminister Alain Juppé bekam laut Bourgi über Jahre hinweg die Mietkosten für seinen Klub 89 bezahlt. Chiracs ehemaliger Afrikaberater Michel de Bonnecorse sagte dem Journalisten Pierre Péan zudem, Bourgi habe vor 2007 dem damaligen Innenminister Nicolas Sarkozy einen »Geldkoffer vor die Füße gestellt«. (AFP/jW)
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