03.09.2011 / Inland / Seite 1

Gorleben: Zu wenig Mädchengeburten

Hannover. Nach der Inbetriebnahme des Atommüll-Zwischenlagers in Gorleben hat sich in der Umgebung die Geschlechterverteilung bei Geburten zuungunsten der Mädchen verschoben. Die Nachrichtenagentur dapd zitierte am Freitag einen ihr vorliegenden Bericht des Landesgesundheitsamts in Hannover. Demnach wurden im 35-Kilometer-Radius um das Zwischenlager bis 1995 auf 100 Mädchen 101 Jungen geboren. Von 1996 bis 2009 kamen auf 100 Mädchen jedoch 109 Jungen zur Welt. Der erste Castor erreichte 1995 Gorleben. Es gebe nunmehr einen »unabhängigen Nachweis, daß um das Transportbehälterlager Gorleben Verschiebungen im sekundären Geschlechterverhältnis seit 1996 zu beobachten sind«, heißt es in dem Bericht. Es sei aber nicht bewiesen, daß Strahlenbelastung die Ursache sei. Forscher des Helmholtz-Zentrums München gehen davon aus, daß weibliche Embryos in der frühen Schwangerschaft anfälliger für negative Umwelteinflüsse sind. (dapd/jW)
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