20.08.2011 / Inland / Seite 5

Angeklagter: Kein Attentat geplant

Frankfurt/Main. Ein als mutmaßlicher Unterstützer des Terrornetzwerks Al-Qaida beschuldigter Mann hat vor Gericht die Planung eines Sprengstoffattentats bestritten. Er habe nicht konkret mit dem Gedanken gespielt, selbst einen Anschlag zu verüben, sagte der 26jährige am Freitag vor dem Oberlandesgericht Frankfurt am Main. Der ehemalige Chemiestudent räumte aber ein, sich im Internet Informationen über die Herstellung von Sprengstoff besorgt zu haben – aus rein wissenschaftlicher Neugier. Außerdem gab er zu, die Anleitung an einen Internetnutzer mit dem Pseudonym »suicide bomber« (Selbstmordbomber) weitergegeben und damit den Tod von Menschen billigend in Kauf genommen zu haben.

Die Bundesanwaltschaft wirft dem jungen Mann unter anderem vor, bis zu seiner Festnahme am 1. Oktober 2009 im Haus seiner Eltern einen Anschlag vorbereitet zu haben, der sich mutmaßlich gegen Einrichtungen des US-Militärs oder deutsche Politiker richten sollte. Der Angeklagte wies diesen Vorwurf zurück. Er gab jedoch zu, zeitweilig ein Befürworter des bewaffneten Dschihad gewesen und werbend für eine terroristische Vereinigung tätig geworden zu sein. (dapd/jW)
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