29.07.2011 / Inland / Seite 2

Nazivergleich: Haseloff gibt noch eine Zugabe

Magdeburg. Der wegen einer Äußerung zur Kennzeichnungspflicht für Polizisten kritisierte Ministerpräsident von Sachsen-Anhalt, Reiner Haseloff, hat am Donnerstag nachgelegt. Der CDU-Politiker sprach von »einer tiefen Aversion gegen die Kennzeichnung von Menschen und Gruppen« und begründete dies mit seiner eigenen Biographie als Katholik in der DDR. Erst habe er sich wegen seiner Teilnahme am Reli­gionsunterricht gekennzeichnet gefühlt, dann wegen der Nichtteilnahme an der Jugendweihe. Zu guter Letzt führte er die Personenkennzahl in der DDR an, die der heutigen Personalausweisnummer entspricht. Haseloff hatte vor einer Woche in einem Radiointerview gesagt, »auch aus der deutschen Geschichte halte ich eine Kennzeichnungspflicht für Menschen schlicht und einfach für unerträglich und inakzeptabel.«

(dapd/jW)
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