18.07.2011 / Inland / Seite 4
Steuerabkommen mit Schweiz geplant
Hamburg. Von dem angestrebten Steuerabkommen mit der Schweiz
verspricht sich das Bundesfinanzministerium laut einem
Spiegel-Bericht Einnahmen von etwa zehn Milliarden Euro. Eine
Abschlagszahlung auf deutsche Schwarzgeldbestände in dieser
Höhe sei ein Kernpunkt des zwischen der Schweiz und
Deutschland angestrebten Abkommens, und die Verhandlungen
befänden sich in einem fortgeschrittenen Stadium, hieß
es am Sonntag in einem Vorabbericht des Hamburger Magazins.
Wegen der deutschen Verjährungsregeln kommt der Fiskus dabei
laut Spiegel nur noch an Geld heran, das in den vergangenen zehn
Jahren unversteuert neu in die Schweiz gebracht wurde, oder an
unversteuerte Erträge von Schwarzgeld, das schon länger
in der Schweiz liegt. Je nach Anlagedauer und Zeitraum solle auf
dieses Geld ein Steuersatz von 20 bis 30 Prozent fällig
werden. Für deutsche Steuerbetrüger ist diese Regelung
vorteilhaft: Ihr Schwarzgeld wird legalisiert, und sie bleiben
anonym. Eine Einigung wurde laut Bericht auch darüber erzielt,
daß auf Erträge deutschen Kapitals in der Schweiz
künftig eine Abgeltungssteuer von 26 Prozent fällig
werde. (AFP/jW)
https://www.jungewelt.de/artikel/167232.steuerabkommen-mit-schweiz-geplant.html