11.07.2011 / Sport / Seite 16
WM
Mental platt
Köln. Die deutschen Frauen haben durch das WM-Viertelfinal-
Aus gegen Japan auch Olympia 2012 in London verpaßt. Nur die
zwei besten WM-Teams Europas sind neben Gastgeber England für
das olympische Turnier qualifiziert, und das sind die
Halbfinalistinnen aus Frankreich und Schweden (am Sonntag 3:1 gegen
Australien).
Bundestrainerin Silvia Neid gewann dem am Samstag Gutes ab:
»Das bedeutet, daß wir nun eineinhalb Jahre Zeit haben,
um uns auf die EM 2013 vorzubereiten «, sagte sie.
»Daß wir nicht bei Olympia dabei sind, wird der
Entwicklung im Frauenfußball nicht schaden.« 2008 in
Peking hatte sie mit dem Team Bronze gewonnen. Die Frage, was sie
in den nächsten Tagen macht, brachte Neid leicht aus der
Fassung: »Ich werde auch noch gar nicht erwartet zu Hause.
Wir hängen jetzt so ein bißchen in der Luft. Keiner
weiß so genau, was das jetzt eigentlich soll, und was man
jetzt zu Hause soll vor allem.« Von einer »großen
Leere« im Kopf sprachen auch fast alle Nationalspielerinnen.
»Das Ganze ist surreal. Eigentlich denke ich, ich habe meine
Sachen für das Halbfinale in Frankfurt gepackt. Aber das
Turnier geht gar nicht weiter für uns«, sagte
Torhüterin Nadine Angerer. Meistertrainer Bernd Schröder
von Turbine Potsdam erklärte das frühe Aus mit den sieben
Lehrgängen, zu denen die Bundestrainerin den Kader seit dem
11. April eingeladen hatte: »Die Spielerinnen waren mental
platt. Die monatelange Vorbereitung von Silvia Neid hat sich nicht
ausgezahlt. Ganz im Gegenteil.« (sid/jW)
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