06.07.2011 / Ausland / Seite 7
Libyen: Krieg bringt Hunger
Genf. Der Krieg in Libyen verschärft die Lage der
Zivilbevölkerung immer mehr. Besonders im Westen des Landes
seien Zehntausende Menschen auf Lebensmittelhilfen angewiesen,
sagte die Sprecherin des UN-Welternährungsprogramms (WFP),
Emilia Casella, am Dienstag in Genf.
Während die NATO ihre Angriffe auf das Land am Dienstag weiter
verschärfte, beteuerte deren Generalsekretär Anders Fogh
Rasmussen, die UNO solle bei einem Ȇbergang Libyens zur
Demokratie« eine Führungsrolle übernehmen. Die
russische Zeitung Kommersant berichtete, der libysche Staatschef
Ghaddafi sei unter bestimmten Bedingungen zu einem Rücktritt
bereit. Dessen Vizeaußenminister Chaled Kaaim hatte zuvor in
Tripolis erklärt, seine Regierung verhandle in mehreren
Hauptstädten, zum Beispiel in Rom, mit Vertretern der Rebellen
über eine friedliche Lösung des Konflikts.
Unterdessen berichtete der staatliche libysche Rundfunk ohne
nähere Angaben, Ghaddafi habe Merkel am vergangenen Sonntag
einen Brief geschrieben. Auf jW-Nachfrage erklärte das
Kanzleramt, ein solches Schreiben sei dort nie eingegangen.
(PL/AFP/jW)
https://www.jungewelt.de/artikel/166581.libyen-krieg-bringt-hunger.html