25.06.2011 / Geschichte / Seite 15

Anno … 26. Woche

1871, 28./29. Juni: Karl Marx’ zunächst in englischer Sprache erschienene Broschüre »Der Bürgerkrieg in Frankreich« wird auf Deutsch im Volksstaat publiziert. Die Schrift liefert ein theoretisches Resümee der Pariser Kommune, dem »ruhmvolle (n)Vorbote (n) einer neuen Gesellschaft« (MEW 17, S. 362).

1916, Ende Juni: Gegen die Aburteilung von Karl Liebknecht durch das Berliner Kommandanturgericht zu zweieinhalb Jahren Zuchthaus wegen »Hochverrats« durch Antikriegspropaganda –Liebknecht hatte am 1. Mai auf dem Potsdamer Platz eine antimilitaristische Rede gehalten –finden die ersten politischen Protest­aktionen während des Krieges statt. Am 28. Juni, dem Tag der Gerichtsverhandlung, streiken rund 55000 Arbeiter, u.a. in wichtigen Berliner Rüstungsbetrieben, für die Freilassung Liebknechts. Zu Arbeitsniederlegungen kommt es auch in Braunschweig, Bremen und anderen Städten.

1941, 8.–14. Juni: Britische Truppen und Einheiten des Komitees Freies Frankreich erobern den Libanon und Syrien. Am 16.9. bzw. 26.11. wird die Unabhängigkeit der beiden Staaten durch General Catroux verkündet.

1941, 27. Juni: In Jugoslawien wird der Hauptstab der Volksbefreiungspartisanenabteilungen gebildet. Josip Broz Tito, Generalsekretär der KP Jugoslawiens, wird zu ihrem Kommandeur ernannt.

1941, 27. Juni: Ungarn tritt an der Seite Nazideutschlands in den Krieg gegen die Sowjetunion ein. Die ungarische Armee wird an der Ostfront eingesetzt.

1941, 30. Juni: Unter Vorsitz von Joseph Stalin fassen das KPdSU (B), das Präsidium des Obersten Sowjets der UdSSR und der Rat der Volkskommissare einen gemeinsamen Beschluß über die Bildung des Staatlichen Verteidigungskomitees der UdSSR mit außerordentlichen Vollmachten zur Organisierung des Abwehrkampfes gegen die Aggression des faschistischen Deutschlands.

1951, 26. Juni: Per Regierungsverordnung wird in der Bundesrepublik die Freie Deutsche Jugend (FDJ) verboten, da deren Aktivitäten einen »Angriff auf die verfasssungsmäßige Ordnung des Bundes« darstellten. Zur Begründung des Verbots heißt es, die FDJ sei von der SED abhängig und arbeite eng mit der KPD zusammen.
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